Die Ökologische Marktwirtschaft: innovativ, effizient, nachhaltig
Die Ökologische Marktwirtschaft vereint das Beste aus zwei Welten: Sie verbindet den wirksamen Schutz der Umwelt mit den Stärken einer dynamischen und innovativen Wirtschaftsordnung.
Das Konzept orientiert sich an zwei Leitgedanken:
– Mehr Umweltschutz in der Marktwirtschaft
– Mehr Marktwirtschaft im Umweltschutz
Die Jungen Liberalen waren in Deutschland die erste politische Organisation, die den Begriff „Ökologische Marktwirtschaft“ in den politischen Diskurs einbrachte. Das damit verbundene Konzept verabschiedeten sie bereits 1981 auf ihrem 3. Bundeskongress in Mainz.
Die Ökologische Marktwirtschaft ist das idealtypische Modell einer marktwirtschaftlich orientierten sowie sozial und ökologisch verpflichteten Wirtschaftsordnung. Sie stellt kein Gegenmodell zur Sozialen Marktwirtschaft dar. Die Ökologische Marktwirtschaft ist vielmehr eine Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft und ergänzt diese um die Dimension Umwelt.
Die Ökologische Marktwirtschaft ist aktueller denn je, denn die Herausforderungen im Umwelt- und Klimaschutz sind enorm. Neben der Reduzierung von CO2-Emissionen und anderen Treibhausgasen müssen wir dringend etwas gegen das Artensterben tun, das inzwischen ein ebenso großes Problem darstellt wie der Klimawandel. Plastikmüll in den Meeren und immer mehr Mikroplastik in allen Lebensbereichen erfordern schnelles Handeln. Auch unsere wachsende Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen zeigt, wie notwendig innovative Recycling- und Kreislaufwirtschaftslösungen sind.
In Deutschland fließt viel Geld in den Umweltschutz. Dies hat aber oft nur eine geringe Wirkung, weil bürokratische, sektorbezogene Ansätze und planwirtschaftliche Einzelinterventionen dominieren. Kurz: Wir brauchen mehr Marktwirtschaft im Umweltschutz.
Unser Verein Ökologische Marktwirtschaft hat sich zum Ziel gesetzt, marktwirtschaftliche Konzepte zu fördern, die sowohl ökologisch wirksam als auch ökonomisch effizient sind. Wir wissen: Die Marktwirtschaft ist nicht der Feind des Umweltschutzes, sondern ihr größter Verbündeter.
Wenn auch du davon überzeugt bist, dass eine starke Wirtschaft und eine gesunde Umwelt Hand in Hand gehen können, dann werde Teil unseres Vereins oder unterstütze uns. Gemeinsam wollen wir eine nachhaltige Zukunft gestalten.
Prinzipien
Die Ökologische Marktwirtschaft orientiert sich an drei umweltpolitischen Grundprinzipien: Verursacherprinzip, Vorsorgeprinzip und Kooperationsprinzip.
Das Verursacherprinzip spielt eine zentrale Rolle in der Umweltpolitik. Wer durch sein Verhalten oder seine Produkte eine Umweltbelastung verursacht, ist für deren Vermeidung oder Beseitigung verantwortlich und hat die damit verbundenen Kosten tragen.
Der wesentliche Zweck des Verursacherprinzips besteht in der Internalisierung externer Effekte und der damit verbundenen sozialen Zusatzkosten, die bei der Produktion und beim Konsum von Gütern entstehen. Damit wird vermieden, dass umweltbelastende Güter trotz ihrer höheren gesellschaftlichen Kosten aufgrund ihrer niedrigeren Preise im Vergleich zu umweltfreundlichen Produkten in größerem Umfang angeboten und nachgefragt werden. Dieses Prinzip sorgt dafür, dass die Kosten von Umweltbelastungen und ihrer Beseitigung dort anfallen, wo sie verursacht werden, und nicht auf die Gesellschaft als Ganzes abgewälzt werden.
Das Vorsorgeprinzip hat ebenfalls eine große Bedeutung. Hier geht es um die Verhinderung möglicher Umweltbeeinträchtigungen. Die Prävention ist immer der nachträglichen Beseitigung von Umweltschäden vorzuziehen. Es ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoller, Umweltbelastungen von vornherein zu verhindern, statt sie später mit hohen Kosten zu beseitigen.
Dem Kooperationsprinzip liegt der Leitgedanke zugrunde, dass in der Umweltpolitik alle wesentlichen gesellschaftlichen Gruppen sowie alle, die von umweltpolitischen Maßnahmen unmittelbar betroffen sind, die Möglichkeit zur Beteiligung und Mitwirkung haben. Dies gilt sowohl für die Formulierung der umweltpolitischen Ziele als auch für deren Umsetzung in der Praxis. Es geht hier darum, die Sachkenntnis möglichst vieler Experten für umweltpolitische Lösungen zu nutzen und mögliche Bedenken gegenüber der praktischen Umsetzung dieser Lösungen schon im Vorfeld zu verringern bzw. auszuräumen.
Unsere Ziele
Wir wollen Ökologie und Ökonomie miteinander versöhnen. Deshalb setzen wir auf das Konzept der Ökologischen Marktwirtschaft, das sich an den Leitgedanken „Mehr Umweltschutz in der Marktwirtschaft“ und „Mehr Marktwirtschaft im Umweltschutz“ orientiert.
Wir sind davon überzeugt, dass marktwirtschaftliche Instrumente für den Schutz der Umwelt und des Klimas ökologisch wirksamer und ökonomisch effizienter sind als bürokratische, sektorbezogene Regulierungen und planwirtschaftliche Einzelinterventionen.
Unser Hauptziel lautet deshalb: Wir wollen Konzepte entwickeln und umsetzen, mit denen sich die umweltpolitischen Ziele mit möglichst wenig Aufwand und größtmöglicher Entscheidungsfreiheit von Individuen und Unternehmen sicher erreichen lassen.
Mit unserer Vision einer Ökologischen Marktwirtschaft verbinden wir Umweltverantwortung mit wirtschaftlicher Freiheit und leisten damit auch einen konkreten Beitrag zur Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Wir zeigen, dass der Umwelt- und Klimaschutz nicht nur notwendig ist, sondern auch mitreißend sein kann. So wollen wir viele, insbesondere junge Menschen neu begeistern und bieten ihnen Möglichkeiten, sich konkret zu engagieren und sich an der Entwicklung von innovativen, praxisorientierten Lösungen zum Schutz der Umwelt zu beteiligen.
Elemente unserer Vision
Unsere Vision eines marktwirtschaftlichen Klimaschutzes enthält u.a. folgende Elemente:
Klare Rahmenbedingungen: Statt moralischer Appelle setzen wir auf politische Leitplanken, die sicherstellen, dass wirtschaftliches Handeln im Einklang mit den umweltpolitischen Zielen steht.
Mehr Freiheit für Entscheidungen: Wir setzen auf die Eigenverantwortung von Individuen und Unternehmen, ohne sie durch übermäßige Regulierung und Detailvorschriften zu behindern.
Wettbewerb um Innovationen: Wir fördern den Wettbewerb um die besten und effizientesten Technologien, die umweltschädliche Prozesse ersetzen.
Effizienz durch Marktmechanismen: Durch marktwirtschaftliche Instrumente wie Cap and Trade schaffen wir Anreize zur Verringerung von klimaschädlichen Emissionen, ohne den Markt zu verzerren.
Wirkungsebenen
Zur Erreichung unserer Vereinsziele setzen wir auf drei Ebenen an:
- Wissenschaft und Praxis
Wir nutzen bei der Erstellung neuer Konzepte den Sachverstand von Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft sowie die Erfahrungen von Praktikern. Unsere Lösungsansätze für einen effektiven marktwirtschaftlichen Umweltschutz sollen wissenschaftlich fundiert und in der Praxis umsetzbar sein. - Gesellschaft
Nachhaltigkeit darf kein abstraktes Konzept bleiben, sondern muss in der Mitte der Gesellschaft verankert werden. Wir wollen die Menschen für einen nachhaltigen Lebensstil begeistern und ihnen zeigen, dass wirtschaftliche Freiheit und Umweltschutz keine Gegensätze sind, sondern sich ergänzen. Wir wollen, dass Nachhaltigkeit nicht als Verzicht, sondern als Chance wahrgenommen wird. Unsere Vision ist eine Gesellschaft, die durch weniger Regulierung und mehr Eigenverantwortung nachhaltig handelt. - Politik
Wir setzen uns dafür ein, dass die Grundsätze der Ökologischen Marktwirtschaft in konkreten politischen Maßnahmen münden. Unser Ziel ist es, den regulatorischen Rahmen so zu gestalten, dass er umweltfreundliche Innovationen fördert und bürokratische Hemmnisse abbaut. Wir sind überzeugt, dass eine kluge Kombination aus marktwirtschaftlichen Anreizen und klaren politischen Rahmenbedingungen der Schlüssel zu einem effektiven Umweltschutz ist.
Unser konkretes Vorgehen
Wir gehen systematisch vor und verbinden dabei Theorie und Praxis:
- In Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten entwickeln wir innovative Konzepte zur Lösung von gravierenden Umweltproblemen.
- Diese Konzepte diskutieren wir in Workshops und anderen Veranstaltungen und entwickeln sie weiter.
- Wir nutzen Medien und insbesondere soziale Netzwerke, um unsere Ideen und politischen Schlussfolgerungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
- Wir diskutieren mit politischen Entscheidungsträgern in Parteien, Parlamenten und Regierung über unsere Konzepte und die daraus abgeleiteten politischen Forderungen.
- Wir kämpfen dort, wo wir selbst politisch engagiert sind, mit konkreten Forderungen um Mehrheiten.
Unsere Positionen
Nachhaltige Lösungen im Einklang mit den Planetaren Grenzen
Unser Ansatz basiert auf der Überzeugung, dass umweltpolitische Ziele effektiv und sicher erreicht werden können, ohne dabei die Entscheidungsfreiheit von Individuen und Unternehmen unnötig einzuschränken. Mit einem Fokus auf marktwirtschaftliche Lösungen wollen wir eine Balance schaffen, die sowohl ökologisch sinnvoll als auch ökonomisch tragfähig ist.
Die Planetaren Grenzen: Ursprung und Bedeutung
Das Konzept der „Planetaren Belastbarkeitsgrenzen“ wurde zum ersten Mal im Jahr 2009 vom Stockholm Resilience Centre entwickelt. Das SRC ist ein international renommiertes Forschungsinstitut, das sich auf die Widerstandsfähigkeit sozial-ökologischer Systeme spezialisiert hat. Die Forscher identifizierten neun planetare Grenzen, die als sichere Lebensräume für die Menschheit dienen. Diese Grenzen definieren die biophysikalischen Schwellenwerte. Unterhalb dieser Werte befindet sich die Erde in einem stabilen Zustand . Das Überschreiten dieser Schwellen birgt das Risiko schwerwiegender Umweltveränderungen, die die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten gefährden könnten. Diese Grenzen sind daher von zentraler Bedeutung, um die Stabilität und Resilienz unserer Erde zu bewahren.
Von den neun identifizierten planetaren Grenzen wurden sechs bereits überschritten:
- Klimawandel: Der ungebremste Ausstoß von Treibhausgasen führt zu einem Temperaturanstieg und verstärkt extreme Wetterereignisse.
- Biodiversitätsverlust: Das beschleunigte Artensterben destabilisiert Ökosysteme und gefährdet die menschliche Lebensgrundlage.
- Landnutzungsänderungen: Die Umwandlung natürlicher Landschaften in landwirtschaftliche Flächen reduziert Lebensräume und trägt zur Klimakrise bei.
- Störung der biogeochemischen Kreisläufe: Die Überlastung von Stickstoff- und Phosphorkreisläufen durch menschliche Aktivitäten verursacht Umweltprobleme wie die Überdüngung von Gewässern.
- Verschmutzung durch neuartige Substanzen: Der Anstieg von Schadstoffen wie Chemikalien und Mikroplastik in der Umwelt stellt eine Bedrohung für Mensch und Natur dar.
- Süßwassernutzung: Die übermäßige Nutzung von Süßwasserressourcen führt zu Wasserknappheit und gefährdet in vielen Regionen die Versorgung .
Das Überschreiten dieser Grenzen bedeutet, dass wir uns in einem Bereich befinden, in dem die Stabilität unseres Planeten gefährdet ist. Langfristige und möglicherweise irreversible Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschheit könnten die Folge sein. Daher wollen wir Lösungen entwickeln, die dazu beitragen, diese Grenzen wieder einzuhalten und die Resilienz unserer Ökosysteme zu stärken.
Die Bedeutung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs)
Unsere Arbeit orientiert sich nicht nur an den planetaren Grenzen, sondern auch an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs). Diese Ziele bilden einen globalen Rahmen für die Bekämpfung der größten Herausforderungen unserer Zeit, von der Förderung nachhaltiger Energie bis hin zur Stärkung von Partnerschaften zur Zielerreichung. Wir konzentrieren uns besonders auf folgende SDGs:
- Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie – Förderung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.
- Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum – Entwicklung nachhaltiger wirtschaftlicher Modelle, die sowohl unserer ökologischen als auch unserer sozialen Verantwortung gerecht werden.
- Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur – Unterstützung der Transformation hin zu nachhaltigen Produktionsprozessen und Verbrauchsgewohnheiten.
- Ziel 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster – Entwicklung von Konzepten für ressourcenschonende und umweltfreundliche Produktionsweisen.
- Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz – Förderung von Innovationen, die dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen.
- Ziel 15: Leben an Land – Schutz und Wiederherstellung von Ökosystemen, insbesondere der biologischen Vielfalt.
- Ziel 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele – Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren, um gemeinsam die Umweltziele zu erreichen.